Der Vatikan steht vor der Insolvenz, wegen Covid-19

 




Es fehlen täglich 27.000 Touristen im kleinen Vatikanstaat. Umgerechnet 30 bis 40 Millionen Euro monatliche Einnahmen. Die Zahlen sind schlimm, nur zwischen 2.000 bis 3.000 Touristen täglich in den Monaten Juni und Juli 2020. Die vatikanischen Museen, das eigentliche Huhn mit den goldenen Eiern, bleiben leer. 

In der Vermietung von Geschäftsimmobilien im Besitz des Vatikans werden momentan ebenfalls grosse Mietzinsausfälle eingefahren. Dies bei gleichbleibenden Ausgaben: 45 % der Ausgaben gehen auf die Besoldung der vatikanischen Beamten zurück. Da während den Lockdowns in wichtigen katholischen Ländern wie Italien, Spanien, Brasilien, Mexiko und USA die Kirchenbesuche ausblieben sind dementsprechend auch die Opferstöcke gähnend leer geblieben.

Der italienische Journalist und Kenner der vatikanischen Szene Gianfranco Nuzzi beschreibt die finanzielle Situation als sehr kritisch und am Rande einer Insolvenz. Kein Wunder hat die vatikanische Kurie entschieden, voll auf die Kostenbremse zu stehen.

Normalerweise betragen die Ausgaben des Vatikans rund 320 Millionen Euro, während die Einnahmen im Bereich von 270 Millionen Euro pendeln. Das jährliche Defizit von 50 Millionen Euro wird jeweils mit Sonderspenden gedeckt. Dieses Jahr wird das Defizit jedoch kaum mit Spenden gedeckt werden können, es soll gegen die 200 Millionen Euro betragen.

Man hofft nun auf den Peterspfennig, welcher am 4. Oktober weltweit eingesammelt wird. Sollte sich dieser ebenfalls aufgrund weiterer Lockdowns einer zweiten Welle als mager erweisen, wird es eng um die Vatikanische Finanzen.

In der Zwischenzeit hat die vatikanische Regierung, die Kurie, eine neue Regelung betreffend Ausgaben in der Verwaltung verabschiedet. Sie beinhaltet 86 Neuerungen, welche die Ausgaben erheblich senken sollten. Ausserdem werden Auftragsvergaben nach strengen Kriterien überprüft werden. Zukünftig soll Korruption innerhalb der Vatikanmauern mit harten Gefängnisstrafen geahndet werden. Auftragsvergabe an Verwandte etwa, soll verboten werden.

Dem Vatikan bleiben üblicherweise zwei Wege offen. Auf die Tränendrüse drücken und einen weltweiten Appell des Papstes publizieren, mit der dringenden Bitte um mehr Spenden oder Tafelsilber verkaufen. Davon ist mehr als reichlich vorhanden. Alleine die weltweiten Immobilienbestände des Vatikans gehen in die Milliarden. Kunstschätze in unermesslichem Wert sind ebenfalls vorhanden. Ob dies der optimale Zeitpunkt ist, um Tafelsilber zu einem Toppreis zu verkaufen, das ist die andere Frage.

Kommentare

Fred hat gesagt…
Oh, absolut kein Erbarmen mit diesem Konzern. Was er in hunderten von Jahren durch Inquisition zusammengeraubt hat kann er nun einsetzen.

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